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“Authentizität ist das neue spirituelle Erwachen, die Integration ist der Weg dorthin.”
Wer authentisch ist, lebt glücklicher, erfüllter und vor allem im Einklang mit sich selbst. In diesem Blog erfährst du nicht nur, warum die meisten Menschen unauthentisch leben, sondern auch, warum Authentizität für ein glückliches Leben unabdingbar ist und wie du sie in deinem Leben kultivieren kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was bedeutet es, authentisch zu sein?
“authentikós” steht im Griechischen für “echt”. Echt zu sein bedeutet, seine Stärken und Schwächen zu kennen, seine positiven und negativen Aspekte wahrzunehmen und im Einklang mit ihnen zu leben.
Authentisch ist, wer mit seinen Gefühlen vertraut ist, sie kennt und versteht und sie vor allem fühlen kann. Das bedeutet auch, seine Vorlieben und Abneigungen zu kennen und in Harmonie mit ihnen zu leben. Es ist die Anerkennung von allem, was man ist, in seiner Ganzheit und Vollkommenheit.
Warum scheitern wir daran, authentisch zu sein?
Im Prozess der Sozialisierung lernen wir schnell, welche Aspekte von uns akzeptiert und welche abgelehnt werden. Wir erfahren, dass einige Teile von uns Anerkennung und Liebe finden, während andere Teile zurückgewiesen werden und unerwünscht sind. Wir machen die Erfahrung, dass Liebe und Verbundenheit zu Menschen bedingt und nur dann möglich sind, wenn wir unsere “guten” Seiten zeigen.
Natürlicherweise identifizieren wir uns mit den Aspekten, die “gut” sind, und lehnen alles an uns ab, was “schlecht” ist. Das machen wir unbewusst. Es ist eine innere Reaktion als Antwort auf alle zwischenmenschlichen Erfahrungen, die wir in der Erziehung, im Kindergarten, in der Schule und in der Gesellschaft machen.
Aussagen wie “Hör auf zu weinen!”, “Nicht in diesem Ton!”, “Nur, wenn du brav bist!” und sogar “Sei nicht so negativ, morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus!” sind Auslöser einer solchen inneren Reaktion. Sie geben uns zu verstehen, dass das, was wir gerade fühlen und ausdrücken möchten, inakzeptabel ist. Jeder von uns ist mit solchen Äußerungen vertraut.
Auch, wenn sie auf den ersten Blick nicht schlimm erscheinen und sogar als Norm verstanden werden, haben sie auf emotionaler und psychologischer Ebene einen Effekt. Unser Bewusstsein erhält das Signal “Ich akzeptiere deine Emotion nicht!” und ihm bleibt nichts anderes übrig, als das Gefühl, das gerade da ist, in unser Unterbewusstsein zu verschieben. Es verschwindet jedoch nie, es wird lediglich an einem anderen Ort abgelegt.
Was passiert mit unseren Gefühlen im Unterbewusstsein?
Wer Freud’s Eisbergmodell kennt, weiß, dass wir zu 80% aus unserem Unterbewusstsein und nur zu 20% aus unserem Bewusstsein kommunizieren. Was im Unterbewusstsein lebt, ist uns offensichtlich nicht bekannt. Es sind Gefühle, Emotionen, Verhaltensmuster und Glaubenssätze, von denen wir gar nicht wissen, dass wir sie nicht kennen.
Wenn wir also zum Großteil aus unserem Unterbewusstsein leben, wissen wir nicht gänzlich, wer wir sind und was wir wollen. Die Folge: Wir treffen Entscheidungen, die nicht im Einklang mit uns sind und begeben uns in Situationen, mit denen wir nicht zufrieden sind.
Wir kennen nicht alle Vorlieben und Abneigungen, die in uns existieren. Wir sind nicht mit all unseren Glaubenssätzen vertraut und verstehen oft nicht, warum wir fühlen, wie wir fühlen. Wir leben unauthentisch, kommunizieren unauthentisch und führen dadurch unauthentische Beziehungen.
Jeder Mensch möchte gesehen, akzeptiert und geliebt werden, und zwar für genau das, was er ist. Doch wie soll das möglich sein, wenn unser wahres Ich unbekannt ist?
Authentizität ist das neue spirituelle Erwachen.
Sich selbst zu kennen und im Einklang mit sich zu leben, ist eine zutiefst erfüllende Erfahrung. Es ist die Basis dafür, sein Leben bewusst zu gestalten, bewusst zu agieren und tiefes Verständnis für sich selbst und seine Mitmenschen zu haben.
Spirituelles Erwachen in der heutigen Zeit bedeutet nicht, seine Menschlichkeit abzulegen, sondern zu ihr aufzuwachen. Es ist ein Wiederkennenlernen seines Selbst, das Spüren seiner Sinne und aller Sensationen, die hochkommen. Es ist die bewusste Wahrnehmung seiner Empfindungen und die Integration all der Aspekte, die unterdrückt wurden.
Wer sich in seiner Ganzheit kennt und versteht, empfindet weniger inneren Widerstand und trifft leichter Entscheidungen. Für diese Menschen ist es einfacher, nach ihren Prinzipien und Wünschen zu handeln und in jedem gegebenen Moment ihre Prioritäten zu kennen. Wer also authentisch ist, gestaltet sein Leben bewusst und lebt erfüllter.
Wie kann ich Authentizität in meinem Leben kultivieren?
Wir wissen nun, dass authentische Menschen Gestalter ihres Lebens sind und somit die Fähigkeit haben, nach dem zu streben, was sie wirklich wollen.
Echt zu sein erfordert ein gewisses Maß an Offenheit und Neugier gegenüber sich selbst und all den Eigenschaften, die im Unbewusstsein schlummern. Am besten gelingt das, wenn man sein Selbstbild ein wenig auflockert und Raum für neue Perspektiven schafft. Fange an, interaktiv mit dir selbst und deinem Körper umzugehen.
Alles beginnt mit deiner Wahrnehmung. Schärfe deine Sinne und nimm deine äußeren und inneren Prozesse mit Intention wahr. Dein Körper kommuniziert ständig mit dir und gibt dir Signale darüber, wie es ihm gerade geht und was in ihm gerade geschieht. Dies macht er in Form von körperlichen Empfindungen, Gefühlen/Emotionen, Meinungen oder Gedanken, oft sogar alles gleichzeitig.
Vor allem dann, wenn wir ein intensives oder plötzlich ausgelöstes Gefühl erleben, empfinden wir uns als machtlos. Es scheint so, als wären wir unseren Emotionen ausgeliefert und als könnten wir nichts an ihnen ändern. Doch jedes Gefühl und jede Reaktion haben ihren Ursprung, auch wenn wir uns nicht an ihn erinnern.
1. Beobachte
Sobald eine Emotion in dir hochkommt oder von äußeren Umständen ausgelöst wird, atme einmal durch und halte kurz inne. Fühle nun bewusst in sie hinein und frage dich folgendes:
- Welches Gefühl/ welche Emotion ist gerade präsent? (Freude, Aufregung, Zufriedenheit, Mut, Angst, Traurigkeit, Scham, Wut, usw.) Werde möglichst präzise und formuliere deine Beobachtung als “Ich fühle (mich) …” und nicht als “Ich fühle (mich), als ob…”. Dies hat den Effekt, dass du dich wirklich in die Emotion hinein begibst und kein Konzept dieser Emotion erstellst.
- Was spüre ich auf körperlicher Ebene? (pulsieren, drücken, vibrieren, stechen, ziehen, Hitze, Kälte, Taubheit, Schwere, Leichtigkeit, usw.) Bleibe hier urteilsfrei und versuche nicht, irgendetwas an der Empfindung zu verändern.
- Wo im Körper spüre ich die Empfindung? Lokalisiere das Gespürte und werde dadurch mit deinem Körper und seinen Wegen der Kommunikation vertraut.
Da wir hier nur beobachten, löse dich von jeglicher Interpretation. Es ist in diesem Moment irrelevant, warum du dich so fühlst und was es zu bedeuten hat. Das Entscheidende ist deine pure Wahrnehmung und deine ungeteilte, objektive Aufmerksamkeit.
Nutze Tools, die dir dabei helfen, deine Aufmerksamkeit voll und ganz nach innen zu richten. Unsere Augenkissen aus Baumwolle helfen dir dabei, abzuschalten und dich mit ihren natürlichen Düften zur Ruhe zu bringen. So schaffst du eine beruhigende Atmosphäre und Grundlage für dich selbst, um wirklich wahrnehmen zu können.
2. Akzeptiere
Zu akzeptieren bedeutet lediglich, die Umstände anzuerkennen, genau so wie sie sind. Zu akzeptieren ist nicht zu tolerieren, denn Toleranz ist ein passiver Prozess, während Akzeptanz ein aktiver Prozess ist. Akzeptiere somit alles, was präsent ist, ohne es wegwünschen oder verändern zu wollen.
Es ist egal, ob die Emotionen, die hochkommen, in dein Selbstbild passen.
Es ist egal, ob die Gedanken oder Meinungen, die in dem Moment entstehen, wirklich wahr sind oder nicht.
Es ist egal, welche Bedeutung du all dem beimessen möchtest.
Das Einzige, was zählt, ist die Anerkennung dieser Aspekte als legitim und valide. Was auch immer präsent ist, existiert aus guten Gründen und hat seine Daseinsberechtigung.
>Vielleicht fühlst du gerade etwas, das seinen Ursprung in einem Moment deiner Kindheit hat, an den du dich nicht erinnerst. Vielleicht existieren in dir Meinungen und Glaubenssätze, die auf starken, unbewussten Emotionen basieren. Lasse Rationalität und den Wunsch nach Begründung außen vor und sei urteilsfrei.
3. Integriere
Etwas zu integrieren bedeutet, es in ein größeres Ganzes aufzunehmen. Das große Ganze bist du und was integriert werden möchte, sind die Teile von dir, die unterdrückt wurden. Das muss nicht heißen, dass du ein komplett anderer Mensch wirst. Es bedeutet lediglich, dass du dir deiner bisher unbewussten Aspekte nun bewusst wirst und somit ein ganzheitliches Bild von dir selbst hast.
Du hast die Freiheit, ob du den neu gewonnenen Aspekt ändern oder beibehalten möchtest. Für beides wird es Platz in deinem Leben geben. Entscheidend ist ein vollumfängliches Verständnis und die Akzeptanz deines Selbst, bevor du eine Veränderung angehst.
Ein Mensch, der sich bisher ausschließlich mit seiner ruhigen und gelassenen Art identifiziert hat, entdeckt nun, dass es Teile in ihm gibt, die viel Wut und Frust empfinden. Er muss diese Teile nicht als seine neue Identität annehmen und alles andere verwerfen, jedoch hat er jetzt einen holistischen Blick darauf, wie er sich wirklich fühlt und kann integrierend handeln.
Arbeite mit dir anstatt gegen dich.
Mit sich und nicht mehr gegen sich selbst zu arbeiten bedeutet, alle seine Aspekte in eine Entscheidung einzubeziehen.
Vielleicht möchtest du seit langem deinen Job kündigen, hast dich bisher aber nicht dazu entschließen können. Vielleicht bist du in einer Beziehung, in der du nicht sein möchtest, doch irgendwas hält dich oder zieht dich immer wieder dorthin zurück. Stelle sicher, dass alle Teile von dir bei einer Entscheidung in eine Richtung blicken können, auch wenn sie zunächst gegensätzlich erscheinen.
Mit einem vollumfänglichen Verständnis von dir selbst hast du eine wundervolle Grundlage, um dein Leben nach deinen Wünschen und Prioritäten auszurichten. Du wirst zu einem wahrhaftigen Gestalter deines Lebens, du kreierst deine Erfahrungen und bist ihnen nicht mehr hilflos ausgeliefert.
Du erkennst Muster und Zusammenhänge zwischen inneren und äußeren Umständen und hast ein tieferes Verständnis dafür, warum in deinem Leben passiert, was passiert. Du kreierst dein Leben ab hier, es widerfährt dir nicht mehr nur.
Zu guter letzt: Sei bedacht, akzeptierend und vor allem geduldig mit dir selbst.
Dies ist ein Prozess, der womöglich nie vollständig abgeschlossen ist. Doch mit jeder Erkenntnis wächst deine Fähigkeit, die Lebenserfahrungen herbeizurufen, die du machen möchtest.